15.11.2016 - Radltour der besonderen Art
23 Tage durch China – Über 1000 Kilometer im SattelSelb. –Zu einem spannenden und abenteuerlichen Vortrag über China hatte der Förderverein der Selber Wasserwacht e.V. eingeladen. Diesen Urlaub im „ Reich der Mitte“ hatten sich Vorsitzender Ulrich Scharfenberg und seine Tochter Jana gegönnt. Mehr als 1000 Kilometer führte sie eine Radltour der besonderen Art zwar nicht durch ganz China, aber immerhin auf mehreren Etappen durch die Provinz Yunnan.
Dieser Landesteil, so erläuterte Scharfenberg nun bei einem Lichtbilderabend, habe eine hohe ethnische Diversität. 38 Prozent der dortigen Bevölkerung gehörten den unterschiedlichsten Volksgruppen an.
Zu dem Abend im kleinen Saal der Jahnturnhalle hatte sich ein interessierter Kreis von Besuchern eingefunden, der sich nicht nur über den fundierten Vortrag, sondern auch über Getränke wie Sekt, Bier , Alkoholfreies und vor allem auch über den gespendeten Zwiebelkuchen diverser Sorten freute.
Der mit vielen Zahlen, Fakten und eindrucksvollen Bildern unterlegte Diavortrag führte die Besucher in eine Welt, die von einer der magischsten und abwechslungsreichsten Landschaften Chinas geprägt wird.
Die Minderheiten unter der Bevölkerung haben eine starke Identität gewahrt, obwohl die größte Volksgruppe der Han (50 Prozent) immer wieder ihren Einfluss geltend machen wollten.
Die Radtour der Scharfenbergs war organisiert durch den Anbieter ,,China by bike“. Bevor es aufs Rad ging, gehörten Erkundungen in Kumming – einer sieben Millionen-Stadt – sowie ein Ausflug in den Steinwald (Shilin) zum Programm. Ein tolles Erlebnis war ein abendliches Feuerfest in der Altstadt von Dali.
Bereits am ersten Tag der eigentlichen Tour ging es (ohne Elektroantrieb) 55,8 Kilometer um den Ohr-See in 1972 Meter Höhe. Am nächsten Tag über einen Pass nach Weishan.
Die Etappen reichten von 47 bis zu 131 Kilometern. Ausnahme war die 13,7 km-Tour auf Berg und Kloster Weibaoschan bei Regen in 2600 m Höhe.
Der Referent ging auch auf das mächtige Königreich Nanzhao ein, das 13 Generationen überdauerte. Die weitere Fahrt (immer begleitet von einem Kleinbusfahrer und seiner Frau) führte nach Nanjian und Jingdong.
Weitere 74 Kilometer trennten die Reisenden von Zhenyuan. Nach der längsten Etappe nach Ning‘er ging es weiter nach Pu’er, bekannt für den Teeanbau. Als handliches Beispiel hatte der Vortragende gepressten und getrockneten Tee in Form eines Diskus mitgebracht.
Die Zuhörer erfuhren, dass im Gegensatz zu den meisten Grüntees und Schwarztees Pu-Erh-Tee durch Alterung an Qualität und Geschmack gewinnt.
Einfachste Übernachtung fanden die Radler in Puwen vor. Weiter führte eine 100 Kilometer-Strecke nach Sanchahe, wo am Abende dann ein Besuch im Elefantenpark anstand.
Immer wieder – und das zeigten die Bilder sehr gut – war das Essen eine vielfältige und geschmackliche Besonderheit. Die entsprechenden Zutaten konnten sich die China-Besucher vorher aussuchen.
Ganbania, Jinghong und dann die Überfahrt mit der Fähre über den Mekong, den ,,gelben Fluß“, waren weitere Punkte der beeindruckenden Reise.
Es folgte der Transfer zurück nach Kumming und dann der Flug nach Shanghai. Die vielen Menschen dort wirkten wie ein Kulturschock.
Am 23. Tag trafen die Scharfenbergs dann via Frankfurt wieder zu Hause ein. Die vielen Eindrücke mussten dann erst einmal verarbeitet werden.
Viel Applaus und nette Gespräche gab es zum Abschluss eines sehr informativen Abends.
Dieser Bericht wurde am 17.11.2016
von Thomas Fritscher
veröffentlicht.